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Geschichte

In den 1820er Jahren stieß der damalige Eigentümer des Grundstücks, auf dem das Hungaria-Bad stand, der Seidenhändler András Gamperl, beim Graben eines Brunnens auf kaltes Wasser, das reich an Mineralsalzen war und am 23. Mai 1827 hat er das Gamperlsche Eisenbad eröffnet. Das Pester Hochwasser von 1838 hat jedoch dieses erste Gebäude vernichtet und das neu errichtete Bad begannen die Bewohner von Pest ab den 1840er Jahren unter dem Namen Hungaria zu erwähnen. Zu diesem Zeitpunkt und ganz bis in die 1920er Jahre bestand das Bad noch aus einem riesigen Block, der von den Straßen Wesselényi utca, Nyár utca und Klauzál utca begrenzt wurde (auf dem Grundstück, das sich unter der heutigen Adresse Dohány utca 42. und 46. befindet). Um 1890 wurde der Flügel in der Nyár utca nach den Plänen von Imre Novák wesentlich umgebaut und das früher nur mit fünfzehn Wannen betriebene Badehaus wurde erweitert.

1897 hat die Familie Ringer das Hungaria-Bad gekauft, es verfügte zu dieser Zeit über mehrere Badezimmer, vier Gästezimmer und sogar über einen Erholungsgarten. Danach wurde es den Anforderungen der Zeit entsprechend, zu einem modernen Badekomplex umgestaltet. Von der Nyár utca aus wurden das Steinbad sowie das Wannenbad mit sechzig Badewannen und vier Dampfbädern eröffnet, in der Klauzál utca aber befand sich der Eingang zum Volksbad mit Thermalwasser, das über 1500 Kabinen, Bufett und eine extra sog. Modeabteilung verfügte.

1907 fertigte Emil Ágoston die Pläne für ein imposantes, modernes Badehaus an, das auf dem Grundstück von Nr. 44 gebaut werden sollte. 1910 wurde das Gebäude mit mehreren Etagen im Wiener Jugendstil eröffnet, darin gab es nun, außer den gewohnten Baderäumen, eine Säulen-Schwimmhalle, die auch für die Veranstaltung von Schwimmwettkämpfen geeignet war. Die Glaskuppel des Schwimmbades konnte mechanisch bewegt werden – bei schönem Wetter wurde sie auseinander geschoben, damit die Gäste unter freiem Himmel baden konnten.

In den 1920er Jahren gelangte das Hungaria-Bad in den Besitz der Immobilienbank. In dem Badeflügel in der Nyár utca wurde schon bald das Continental Hotel eröffnet. Das Volksbad, dessen Eingang in der Klauzál utca lag, wurde abgerissen und an dessen Stelle wurde 1929, aufgrund der Pläne von László Vágó ein sechsstöckiges Mietshaus im Art-Deco-Stil errichtet (heute: Dohány utca 46.). In dem verbliebenen Jugendstil-Gebäudeteil wurde, unter dem Namen Kamera-Bewegung ein Filmtheater eröffnet, das seinen Platz ab 1950 an einem Theater abtrat, das hier mehrfach für kürzere Zeit betrieben wurde. Hier hielten das Bergmannstheater (später Honvéd-Theater), das Hauptstädtische Große Varieté und letztendlich die Bunte Bühne bis 1963 ihre Veranstaltungen ab.

Ab 1965 wurden einige Räume des immer mehr verlassenen Hungaria-Bades vom benachbarten Continental Hotel genutzt, aber nachdem das Hotel 1970 geschlossen wurde, verkam das Badgebäude zusehends.

In den 1980er Jahren wurde der Zustand des Gebäudes als lebensgefährlich eingestuft, Fliesen und Keramiken, die den Innenbereich des Bades verzierten, wurden geplündert, die Glaskuppel wurde vernichtet und das Gebäude richteten sich Obdachlose als Unterkunft ein. Das schon ruinenhafte Gebäude erlangte jedoch in dieser Zeit noch einmal kunstgeschichtliche Bedeutung, denn 1989 trat hier, mit Unterstützung des Studios für Junge Künstler, das erste Mal die später unter dem Namen Újlak-Truppe bekannt gewordene Künstlergruppe auf.

1996 wurde das Grundstück von einer Firma mit ausländischer Beteilung gekauft. Sie wollte an der Stelle des Hungaria-Bades und des einstigen, heute schon bis auf die Grundmauern abgerissenen Continental Hotels ein Thermalhotel mit 210 Zimmern errichten, indem die Fassade des Bades und dessen vorderes Treppenhaus erhalten werden sollte. Im September 2001 haben die zuständigen Behörden dem Abriss nicht zugestimmt und eine Garantie in Bezug auf die Erhaltung der Gebäudehauptfassade und des vorderen Treppenhauses verlangt. Die Kommission für Stadtbildschutz forderte den Investor auf, dass er die Substanzerhaltungsaufgaben innerhalb eines halben Jahres ausführen soll. Diese Substanzerhaltung ist nicht erfolgt, vielmehr ist als Folge der früheren, vom Eigentümer vorgenommenen Abrissarbeiten der hintere Schwimmbadbereich eingestürzt. So wurde das Gebäude im Sommer 2002 für lebensgefährlich erklärt und der Eigentümer wurde zum vollständigen Abriss des hinteren Trakts verpflichtet.

Im Sommer 2004 ordnete das Amt für Schutz des Kulturellen Erbes den vorübergehenden Schutz der gefährdeten Gebäude im einstigen jüdischen Viertel (Ghetto) an, dieser erstreckte sich auch auf das Hungaria-Bad, am 7. Februar 2005 aber wurde der übrig gebliebene Teil des Gebäudes zum Baudenkmal erklärt.

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